Am Sonntag (3.10.) hat der Förderkreis Kunst und Kultur Zwingenberg die Ausstellung „Abstracts“ der Bergsträßer Künstlerin Bettina Sumalowitsch im Bunten Löwen eröffnet. Zahlreiche Gäste waren zur Vernissage erschienen und wurden von Bürgermeister Holger Habich in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Vereins herzlich begrüßt. Im Diefenbachsaal und im Foyer des Bunten Löwen sind Acrylmalereien unterschiedlicher Formate zu sehen, die einen repräsentativen Querschnitt von Sumalowitschs Werk zeigen. Habich hob in seiner kurzen Laudatio besonders das Prozesshafte ihrer Entstehung hervor. Dies gelte gleichermaßen für das einzelne Bild, wie für das künstlerische Werk im Ganzen. So habe sich die diplomierte Kommunikationsdesignerin im Laufe der Jahre immer weiter vom Gegenständlichen zum Abstrakten hin entwickelt. Romantische Pfingstrosen in leuchtendem Magenta sind daher ebenso in der Ausstellung zu sehen, wie stark abstrahierte, florale Muster und farbflächige Arbeiten, die gänzlich ohne jeden Anklang von Gegenständlichkeit auskommen. Ein ergebnisoffener Schaffensprozess liege auch jedem einzelnen Bild zugrunde, das der Künstlerin oftmals erst im Wege seiner Entstehung offenbare, in welche Richtung es sich entwickeln werde. Farbschichten werden dabei übereinander getragen – mitunter unter Verwendung von Alltagsgegenständen als Malwerkzeug. Gold glänzende Folien werden eingearbeitet und leuchten dem Betrachter schon von Weitem entgegen oder geben sich erst bei näherem Hinschauen aus tiefer liegenden Schichten zu erkennen. Im „Bunten Löwen“ fügt sich dies alles zu einem Harmonischen Ganzen und bildet hier gleichsam einen passenden Rahmen für die Kammerkonzerte der neuen Zwingenberger Veranstaltungsreihe. Besonders augenfällig wurde dies am Sonntagnachmittag, als die Percussionistin Hsin-Hsuan Wu im Diefenbachsaal auftrat. Ihr beeindruckendes Können am klangmächtigen Marimbaphon zog die Zuhörer sofort in ihren Bann. Mit Bachs Partita in d-Moll sowie der in gleicher Tonart komponierter Toccata war auch sie zunächst „klassisch“ unterwegs, um das Publikum anschließend auf eine ebenfalls abstrakte Reise durch künstliche Klangwelten mitzunehmen, die Wu gestisch untermalte oder mittels Rumba-Rasseln zu einem rhythmischen Erlebnis werden ließ. Den versöhnlichen Abschluss bildete ein Tango aus der Feder von Astor Piazolla. Hier waren Form und Gegenstand wieder ganz beieinander.