Presseartikel zum Culinarium
Am gleichen Tag der Ausstellungseröffnung im Heimatmuseum Zwingenberg veranstaltete der Förderkreis für Kunst und Kultur um 18 Uhr ein Culinarium.
Im vollbesetzten Restaurant des Bunten Löwen, wurden an diesem Abend auf höchstem Niveau die Nibelungensaga und Gaumenfreuden mit heimischen Gerichten verbunden. Der vieldeutigen Auslegung des Begriffes Culinarium wurde damit Rechnung getragen: Hören, Erleben und Genießen – Sinneserfahrungen professionell miteinander vereint. Die beiden Rezitatoren, der Schauspieler Walter Renneisen und der Rezitator und Musikant Berthold Mäurer inszenierten einen interessanten witzig – lockeren Dialog, Walter Renneisen mit einer Kurzfassung des Nibelungenliedes, Berthold Mäurer die gleiche Geschichte in hessischer Mundart – die Lacher im Publikum blieben nicht aus. Selbst die Küche wählte auf ihrer Speisekarte die Sprache, die auf die Ritterzeit bezogen war. So servierte der Chefkoch des Restaurants Alberichs Kräuterkuchen mit Lanzenspross, die Übersetzung ins 21. Jahrhundert war beigefügt.
Nach einer Unterbrechung der Vorträge, die Zeit zum Speisen ließ, folgte der zweite Teil, musikalisch beginnend mit der Drehorgel. Walter Renneisen spielte das Lied der „ alten Rittersleut“, das Publikum ließ sich nicht lange zum Mitsingen bitten. Berthold Mäurer setzte die humorvolle Interpretation des Heldenepos mit der Ballade von den Rittern Robert und Richard, die um den Besitz der Braut stritten fort. Humor war angesagt, anregende musikalische Parts ( Berthold Mäurer an der Laute) wechselten sich mit Gedichten u.a. von Heinz Erhard ab. Ein Programm mit Überraschungen und Gags, aber stets bezogen auf das Heldenepos, der Sage, die von Reichtum, Helden, Macht, Mord, Frauen, Intrigen und Streit erzählt.
Ein gelungener Abend, ein einmaliger Auftritt des Duos Renneisen – Mäurer „ eine tolle Veranstaltung“ war das Fazit der Besucher – und ein zufriedener Verein, dessen Ziel es u.a. war, auf diesem Wege den Gästen ,auch prominenten wie Frau Heitland MdL und Stadtverordnetenvorsteherin, erste Stadträtin Frau Rettig, weitere Zwingenberger Stadtverordnete, Besucher aus Nah und Fern, seine kulturelle und engagierte Umtriebigkeit vorzustellen. Auf unterhaltsame Art und Weise wurde unsere regionale Identität betont und gleichzeitig die Identifikation mit dem Heimatort ins Bewusstsein der Gäste gerückt – mit einem Abschiedsgeschenk Zwingenberger Weins und Nibelungenbrötchen der Bäckerei Germann. Mit der abschließenden Erwähnung, dass Zwingenberg der Einstiegsort des Nibelungensteigs, damit die Eingangspforte dieses wunderbaren Wanderweges ist, endete der Abend mit großem Applaus.